Eigentlich dachte ich immer, ich wäre richtig sportlich und fit – und das war auch so vor der ersten Schwangerschaft. Danach kamen jedoch die ersten Wehwehchen, über mein Beckenbodenproblem habe ich ja schon berichtet (#beckenboden).

Erstes Mal: schnelle Besserung
Nach der ersten Geburt hat sich alles recht zügig wieder normalisiert. Ich hatte keine Probleme – auch keine Blasenschwäche (das passiert wenn man nicht mal niesen kann, ohne dass ein paar Tröpfchen Pipi ins Höschen landen). Sorry für intime Details, aber ich schreibe es, wie es ist.
Zweite Schwangerschaft: erneute Beschwerden
Als ich zum zweiten Mal schwanger wurde, meldete sich mein Beckenboden umso schneller zurück.
- Kein einbeiniges Stehen möglich
- Seitlich nur mit Stillkissen schlafen
- Ständiges Ziehen und Ziepen
Nachdem meine Tochter zur Welt kam, wurde es nicht sofort besser – ganz im Gegensatz zum ersten Mal.
Rat von Hebamme und Ärztin
Ich fragte Hebamme und Ärztin, und beide rieten:
„habe ein wenig Geduld – tu täglich ein paar Übungen für deinen Beckenboden. Es wird sich wieder bessern“
Ihr kennt wahrscheinlich schon die Kegel-Übungen, oder?
„Kegel-Übungen sind einfache Anspann- und Entspannungsübungen für die Beckenbodenmuskulatur. Sie wurden in den 1940er Jahren von Dr. Arnold Kegel entwickelt und helfen dir, deinen Beckenboden zu kräftigen – ideal nach der Geburt, bei Blasenschwäche oder einfach für mehr Stabilität und Wohlgefühl.“
Quelle: Kegel A. H. (1948). American Journal of Obstetrics and Gynecology 56(2):238–249.
Meine Erfahrung mit den Kegel-Übungen
Ich begann bereits während der ersten Schwangerschaft mit den Übungen und bin überzeugt, dass es mir dadurch viel besser ging, als wenn ich sie nicht gemacht hätte. In der zweiten Schwangerschaft geriet das Training in Vergessenheit – und die Beschwerden kamen schneller zurück. Bitte plant euch Zeit für einen Rückbildungskurs ein. Es lohnt sich!
Drei effektive Beckenboden-Übungen
Ich habe diese drei Übungen gemacht, und die haben sich bei mir am effektivsten bewährt.
Alle drei Übungen beanspruchen unterschiedliche Muskeln – macht sie regelmäßig!
1. OB-Halte-Übung
Stellt euch vor, ihr habt ein OB-Tampon drin, das gleich herausrutschen will. Haltet es fest – und spürt, welche Muskeln ihr anspannt. Fünfmal wiederholen.
2. Toiletten-Stopp-Übung
Stellt euch vor, ihr müsst dringend auf die Toilette (💩), müsst aber versuchen den Drang zu stoppen. Haltet den Harndrang fünfmal fünf Sekunden lang an.
3. Hundeschwanz-Übung
Stellt euch vor, ihr wärt ein ängstlicher Hund. Zieht den imaginären Schwanz ein und versteckt ihn zwischen den „Pfoten“. Fünfmal wiederholen.
Mit der Zeit steigert ihr euch auf zehn Wiederholungen pro Übung. Ich fand das Training sehr hilfreich und hoffe, es lindert auch bei euch die Beschwerden.
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