Eifersucht unter Geschwistern – unsere ehrliche Geschichte


Ich muss sagen: Ich kenne das Gefühl. Ich weiß, wie es ist, wenn man plötzlich nicht mehr der Prinz oder die Prinzessin in der Familie ist – sondern ein neues, schweinchenrosafarbendes Baby auftaucht.
Plötzlich ist alles anders. Du bist nicht mehr die Nummer eins, niemand läuft dir mehr hinterher, keiner füttert dich oder zieht dir morgens deine Sachen an.
Auf einmal bist du der große Bruder oder die große Schwester – und sollst plötzlich selbstständig werden?! WTF?!

Ich glaube, meinem Sohn ging es genauso.
Er und seine Schwester haben einen Altersunterschied von 2,8 Jahren. Meine eigene Schwester und ich sind vier Jahre auseinander.
Ich erinnere mich nicht mehr an alles, aber es gab einige Situationen, in denen ich eifersüchtig war – ich wollte sogar einmal von zu Hause abhauen. Mit sechs Jahren.

Wir dachten, wir wären vorbereitet…

Wir hatten wirklich alles gemacht, was die Ratgeber für werdende Geschwistereltern empfehlen:

  • Eine Puppe für das ältere Kind besorgt
  • Kinderbücher über Geschwister gelesen
  • Alles ausführlich mit ihm besprochen

Aber trotzdem war die Geburt meiner Tochter ein Schock für meinen Sohn.

Die ersten Wochen waren hart.
Ich habe versucht, mich in den Schlafphasen der Kleinen auf ihn zu konzentrieren – aber das hat nicht immer geklappt. Er bekam oft zu wenig Aufmerksamkeit.
Er hat sie oft gehauen, wenn er dachte, niemand schaut zu. Er nahm ihr das Spielzeug weg und benahm sich wie ein Baby – weil das mehr Aufmerksamkeit brachte.

Wo war bitte die Film-Geschwisterliebe?

Eine Zeit lang war ich traurig und verzweifelt.
So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Wo blieb die Geschwisterliebe, wie man sie aus Filmen kennt?

Wenn ich mit anderen Eltern sprach, deren Kinder ähnlich weit auseinander waren, hieß es ständig:

„Er liebt seine Schwester über alles!“
„Er gibt ihr immer sein Spielzeug!“
„Er hilft mir beim Wickeln!“

„Ihr Pinocchios!“, dachte ich frustriert.

Mein eigenes Verhalten hinterfragt

Ich war bestimmt auch ein Stück weit selbst schuld.
Ich konnte die beiden keinen Moment allein lassen. Wenn Mark krank war, hielt ich die Kleine von ihm fern – in der Hoffnung, dass sie sich nicht ansteckt (hat trotzdem meist nicht geklappt).
Die Einstellung „das zweite Kind läuft einfach mit“ konnte ich nie übernehmen.
Sie war mir völlig fremd. Ich war überzeugt: Beide Kinder brauchen gleich viel Aufmerksamkeit – auch wenn auf unterschiedliche Art.

Kleine Schritte, große Hoffnung

Und so zog sich das.
Natürlich gab es auch gute Tage. Tage, an denen er sie knuddeln wollte und mit ihr spielen.
Aber in der Regel wollte er sie eher „wegwerfen oder abgeben“.

So vergingen Jahre…
Spaß! Nur ein Jahr.

Jetzt ist Maya 1,3 Jahre alt – und es wird langsam besser.
Sie spielt, läuft und kann sich behaupten. Mark kann nun mehr mit ihr anfangen.
Er sagt oft, dass Maya bei einer Aktivität mitmachen soll. Und er haut oder schubst sie nicht mehr so oft.
Okay… sie kann jetzt auch zurückhauen.

Ich blicke hoffnungsvoll in die Zukunft – und wage es zu sagen:
Ich sehe ein kleines Licht am Ende des Tunnels.


Und bei euch?

Spielen eure Kinder friedlich zusammen – oder gibt’s bei euch auch täglich kleine Geschwisterdramen?
Ich freue mich auf eure Erfahrungen in den Kommentaren!


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